Baby im Bauch und Geschäftsidee im Kopf? Für viele werdende Mütter ist die Zeit des Mutterschutzes nicht nur eine Phase der Vorfreude aufs Kind, sondern auch eine Gelegenheit, beruflich neue Wege einzuschlagen. Ein eigenes Kleingewerbe zu gründen klingt verlockend – doch neben der Begeisterung für die eigene Geschäftsidee gibt es einiges zu bedenken. Selbstständigkeit im Mutterschutz starten? Das ist alles möglich!
Die Bandbreite möglicher Geschäftsideen für werdende Mütter ist groß und vielseitig. Im Coaching-Bereich bieten sich zahlreiche Nischen – von Ernährungsberatung über Karrierecoaching bis zur Unterstützung anderer Mütter bei Vereinbarkeitsthemen. Du planst eine Selbstständigkeit im Mutterschutz? Dann gibt dieser Artikel dir wichtige Tipps.
Selbstständigkeit im Mutterschutz – vielfältige Möglichkeiten
Der Online-Handel boomt und lässt sich gut von zu Hause aus betreiben, sei es mit selbst gestalteten Produkten für Babys und Kinder oder einem kuratieren Sortiment nachhaltiger Waren. Über einen Fulfillment-Dienstleister lässt sich sogar der gesamte Versand outsourcen.
Kreative Dienstleistungen wie Grafikdesign, Texten oder Social-Media-Management erlauben ebenfalls einen flexiblen Start. Auch das Teilen der eigenen Expertise über Online-Kurse oder digitale Produkte wie E-Books gewinnt an Bedeutung. Der Vorteil dieser Geschäftsmodelle: Sie lassen sich mit überschaubarem Startkapital aufbauen und ermöglichen eine schrittweise Entwicklung parallel zum Familienleben.
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Weitere Ideen für das eigene Business fasst diese Liste zusammen:
- Virtual Assistant oder Online-Koordination für andere Selbstständige
- Beratung und Coaching in den Bereichen Ernährung, Karriere oder Eltern-Kind-Themen
- Content Creation für Blogs, Podcasts oder YouTube-Kanäle
- Virtuelle Kurse und Workshops zu spezifischen Fachthemen
- Handgemachte Produkte wie Kinderkleidung, Accessoires oder Dekorationen
- Dropshipping mit ausgewählten Produkten für bestimmte Zielgruppen
- Freie Fotografie oder Illustrationen, etwa für Familienportraits
- Web- und App-Design mit Fokus auf familienfreundliche Dienste
- Organisation von Online-Events und digitalen Messen
- Personalvermittlung oder Recruiting im Homeoffice
Mutterschutz und Selbstständigkeit – wie passt das zusammen?
Die klassischen Mutterschutzregeln wurden eigentlich für Angestellte entwickelt. Sie sollen Frauen in der sensiblen Phase vor und nach der Geburt vor Überlastung schützen und ihre finanzielle Absicherung gewährleisten.
Bei der Selbstständigkeit sieht die Sache anders aus: Hier gibt es mehr Freiheiten, aber auch weniger automatische Absicherung. Das kann Vor- und Nachteile haben – je nachdem, wie die persönliche Situation aussieht und was für ein Gewerbe geplant ist.
Selbstständigkeit im Mutterschutz? Der rechtliche Rahmen
Gute Nachricht vorweg: Rein rechtlich spricht nichts dagegen, während des Mutterschutzes ein Kleingewerbe anzumelden. Es gibt keine Verbote oder speziellen Einschränkungen. Allerdings sollten angestellte Frauen einen Blick in ihren Arbeitsvertrag werfen.
Oft finden sich dort Regelungen zu Nebentätigkeiten. Der Arbeitgeber muss dann zustimmen – was er aber nicht einfach aus Prinzip ablehnen darf. Besonders wichtig: Das neue Gewerbe sollte keine direkte Konkurrenz zum bisherigen Job sein.
Geld und Versicherung – hier wird es spannend
Bei den finanziellen Aspekten lohnt sich genaues Hinschauen. Das Mutterschaftsgeld ist eine wichtige Unterstützung in der Zeit vor und nach der Geburt. Wer nebenbei ein Gewerbe betreibt, muss einige Besonderheiten beachten.
Die Einnahmen aus der selbstständigen Tätigkeit können sich auf die Krankenkassenbeiträge auswirken. Auch die Beitragsfreiheit während des Mutterschutzes könnte betroffen sein. Ein Gespräch mit der Krankenkasse schafft hier Klarheit.
Die praktische Umsetzung – clever planen
Die Gründung eines Kleingewerbes will gut durchdacht sein. Zeit und Energie sind in der Schwangerschaft oft knapp, und nach der Geburt steht erstmal das Baby im Mittelpunkt. Trotzdem kann es klug sein, die Grundlagen fürs eigene Business schon während des Mutterschutzes zu legen.
Viele Vorbereitungen lassen sich auch vom Sofa aus erledigen: Businessplan schreiben, Website planen, Netzwerke aufbauen. Die eigentliche Geschäftstätigkeit kann dann flexibel starten – je nachdem, wie es mit dem Nachwuchs läuft. Alles lässt sich in dieser Phase natürlich nicht einfach planen.
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Selbstständigkeit im Mutterschutz – Chancen und Herausforderungen
Ein eigenes Kleingewerbe bietet die Chance auf mehr Flexibilität und selbstbestimmtes Arbeiten – gerade mit Kind ein großer Vorteil. Die Arbeitszeiten lassen sich an den Familienalltag anpassen, und viele Tätigkeiten sind auch von zu Hause möglich.
Allerdings sollten die Herausforderungen nicht unterschätzt werden: Der Aufbau eines Geschäfts braucht Zeit und Energie, genau wie ein Neugeborenes. Realistische Planung und ein gutes Unterstützungsnetzwerk sind hier Gold wert.
Hier sind die wichtigsten Punkte für die Chancen-Herausforderungen-Liste:
- Zeitmanagement: Realistische Einschätzung der verfügbaren Zeit neben Schwangerschaft und später Kinderbetreuung
- Finanzplanung: Ausreichend Rücklagen für die Startphase, Berücksichtigung schwankender Einnahmen
- Unterstützungsnetzwerk: Familie und Freunde für Kinderbetreuung, eventuell Mentoring durch erfahrene Selbstständige
- Work-Life-Balance: Klare Grenzen zwischen Geschäft und Familie ziehen, Ruhezeiten einplanen
- Skalierbarkeit: Geschäftsmodell so aufbauen, dass es mit wachsendem Kind mitwachsen kann
- Digitale Infrastruktur: Effiziente Tools und Systeme für ortsunabhängiges Arbeiten nutzen
- Gesundheitsvorsorge: Stress vermeiden, ausreichend Regenerationszeit einplanen
- Flexibilität: Business-Modell, das sich an verändernde Bedürfnisse anpassen lässt
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Selbstständigkeit im Mutterschutz – Fazit
Die Gründung während des Mutterschutzes kann ein guter Start in die Selbstständigkeit sein – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Ein Gespräch mit Krankenkasse und Arbeitgeber sowie eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Mit guter Vorbereitung steht dem Sprung in die Selbstständigkeit dann nichts mehr im Weg. Wann startest auch du durch?
Artikelbild: Midjourney; Schlagworte: Selbstständigkeit im Mutterschutz