Im ersten Teil dieser Reihe ging es um Hula-Hoop (zu früh) nach der Entbindung. Im zweiten Teil berichte ich über meine Erfahrungen nach gut einem Jahr später. Wie hat sich das konstante Reifen-Training auf meine Gesundheit ausgewirkt? Was habe ich aus meinen frühen Fehlern gelernt? Hula-Hoop nach der Geburt – Erfolge für Beckenboden und Co. nach mehreren Monaten.
Vor rund sechs Monaten habe ich euch ausführlich über meine erste Hula-Hoop Erfahrung nach der Geburt unserer dritten Tochter berichtet. Das war schon eine spannende Geschichte, wenngleich nicht alles perfekt lief. Mittlerweile habe ich viele weitere Wochen und Monate gehullert. Zwar habe ich immer noch nicht die versprochene Wespentaille bekommen, aber doch erstaunliche Effekte erzielt. Gerne berichte ich wieder im Detail.
Hula-Hoop nach der Geburt – meine frühen Fehler
Im letzten Artikel habe ich berichtet, welche fünf Fehler man nach der Geburt beim Hula-Hoop Training vermeiden bzw. was man beachten sollte. Kurz zusammengefasst war und ist Folgendes wichtig: 1) Den richtigen Zeitpunkt abwarten, 2) Anleitung per Video oder Kurs nutzen, ) ausreichenden Platz einplanen, 4) unbedingt auf den eigenen Körper hören und 5) ein klares Ziel formulieren. Da ich das am Anfang teils nicht berücksichtigt habe, lief meine erste Trainingszeit mit Hula-Hoop nach der Entbindung nicht so ideal. Heute erzähle ich euch, welchen Mehrwert Hula-Hoop in meinen Alltag gebracht hat – rund 14 Monate nach der Entbindung.
Fünf Erfolge durch Hula-Hoop nach der Geburt
Zuerst einmal ist es wichtig zu sagen, dass ich das Hula-Hoop-Training nach der Rückbildung, also nach ungefähr zehn Monaten nach Entbindung, erst wieder richtig intensiviert habe. Vor einem zu frühen Start nach der Geburt raten auch die Fachleute dringend ab. Zunächst habe ich es als lockere Ergänzung zu meinem Fitnessprogramm genutzt, dann aber immer weiter ausgebaut.
Im ersten Jahr nach der Entbindung waren mein Beckenboden und mein Gewebe – wie üblich – noch recht weich, auch weil ich nach wie vor gestillt habe. Deswegen habe ich zunächst meine Trainingseinheiten beim Hula-Hoop von wenigen Minuten auf mindestens eine Viertelstunde gesteigert und permanent den Beckenboden mit angespanntem Bauch angezogen. 15 Minuten klingen vielleicht nicht so lange, können aber schon anstrengend werden. Warum sich das lohnt? In Kürze:
- Beckenboden Training integriert
- Abwechslung als Ganzkörpertraining
- Trainingszeit deutlich gesteigert
- Hula-Hoop gegen Menstruationsschmerzen
- Günstiges und individuelles Erfolgstraining
Jetzt aber natürlich auch noch etwas detaillierter – deswegen schwöre ich inzwischen auf Hulla-Hoop:
Beckenboden Training integriert
Sobald ich den Beckenboden lockerließ, habe ich den Reifen gestoppt und in die andere Richtung weiter trainiert, wieder mit angespanntem Beckenboden. Nach einiger Routine konnte ich sogar deutlich in die Kniebeuge gehen, sodass auch meine Oberschenkel mit ins Training eingezogen wurden.
Besonders das langsame Runtergehen benötigt hohe Konzentration auf die Beckenbodenspannung. Wichtig ist es hier wieder, auf den eigenen Körper zu achten. Verlor ich die Spannung beim in die Knie gehen, habe ich damit ausgesetzt und normal im Stehen weiter trainiert.
Abwechslung als Ganzkörpertraining
Was ich an meinem Hula-Hoop Training sehr schätzen gelernt habe, das ist die Abwechslung im Verlauf. So kann ich mit dem Reifen in die Knie gehen oder leichte Auswärtsschritte machen, die Füße weit oder eng zusammenstellen und trainiere so ganzheitlich den Körper. Auch in der Schnelligkeit variiere ich. Langsame Umdrehungen mit etwas weniger angespannter Bauchdecke wechsele ich mit schnellen Umdrehungen und Armen hoch (Bauch angespannt) ab.
Die Haltung der Arme kann als gesondertes Armtraining genutzt werden. Reicht anfangs das eigene Armgewicht zum Training, können Fortgeschrittene auch leichte Gewichte in den Händen halten. Dafür reichen schon kleine Wasserflaschen mit etwas Flüssigkeit – ohnehin super einfach selbstgemachte Handeln im Alltag.
Trainingszeit deutlich gesteigert
Hula-Hoop ist für mich mittlerweile ein Ausdauersport und hat mein Durchhaltevermögen deutlich gesteigert. Was zunächst als ein zehnminütiges Training begann, entwickelte sich schon nach wenigen Wochen durch mehr Übung zu einer 45-minütigen Trainingssequenz für den ganzen Körper. Anstrengender ist vielleicht nur noch Seilspringen, was aber weniger Körperspannung erfordert.
Ich gebe zu, meistens habe ich beim Trainieren abends im Wohnzimmer den Fernsehen angeschaltet und eine Serie geschaut. So verging die Zeit wie im Flug und – zack – waren 45 Minuten Training vorbei. So kombiniere ich mein abendliches Feierabendprogramm mit meinem Training und kann ohne schlechtes Gewissen mal fünf Minuten länger Trash-TV schauen.
Ab dreißig Minuten bei einem Puls über 100 würde ich Hula-Hoop schon als Ausdauersport einordnen, da wie gesagt, der ganze Körper in Bewegung kommt. Deswegen ist es wichtig, den Körper nach dem Training zu dehnen. Ich habe vor allem meine Beine gedehnt, aber auch meinen unteren Rücken und meine Arme. Bewusste drei Minuten Entspannung, besonders für der Rücken und die Bauchpartie, runden das Training für mich ab.
Hula-Hoop gegen Menstruationsschmerzen
Genau belegen kann ich es nicht, aber schon nach gut einem halben Jahr nach Entbindung kam meine Menstruation zurück und ich hatte wie früher manchmal starke Beschwerden. Besonders Rückenschmerzen und Unterleibskrämpfe waren in den ersten drei Tagen meiner Periode leidige Begleiter. Viele von euch kennen das bestimmt auch .
Seitdem ich regelmäßig, meist zwei- bis dreimal die Woche, mit dem Reifen trainiere, sind meine Menstruationsschmerzen verschwunden! Beim Training werden insbesondere der Unterleib und der untere Rücken durch das Rotieren des Reifens langsam massiert und dadurch stärker durchblutet. Aufgrund der Anspannung des ganzen Körpers bei leichter Bewegung findet gleichzeitig ein Training der innenliegenden Muskeln statt.
Ich vermute, dass damit auch die Menstruationsschmerzen bekämpft werden können. Ich kann es, wie gesagt, nicht medizinisch beweisen, aber aus eigener Erfahrung betonen: Keine Rückenspannungen oder Krämpfe mehr im Unterleib, ganz ohne Medis. Wer unter Menstruationsschmerzen leidet, soll gerne mal Hula-Hoop ausprobieren!
Günstiges und individuelles Erfolgstraining
Ich habe in den letzten sechs Monaten mein Training stetig variiert und erweitert, sodass ich wirklich sagen kann, dass der Reifen individuell einsetzbar ist. Täglich zwanzig Minuten Training vor dem Fernsehen einzubauen ist mit dem Hula-Hoop-Reifen kein Problem, langsam Steigern geht dann fast wie von selbst.
Die Anschaffung ist außerdem verhältnismäßig günstig – einen passenden Reifen bekommt man schon ab 25 €. Er lässt sich gut und leicht verstauen und die Effekte des Trainings können sich besonders in gesundheitlicher Hinsicht sehen lassen. Ein paar Muskeln werden natürlich auch nach und nach sichtbar(er).
Hula-Hoop nach der Geburt – Fazit: top!
Hula-Hoop ist immer noch viel in den Medien unterwegs und gerade auf Instagram und Co. omnipräsent. Ich persönlich kann aber sagen, dass das durchaus begründet ist. Zumindest in meiner Erfahrung ist Hula-Hoop inzwischen, also rund 14 Monate nach Geburt unserer dritten Tochter, eine große Bereicherung für das Training und die Gesundheit geworden. Ich möchte den Sport mit dem praktischen Reifen nicht mehr missen.
Probiert es doch gerne mal aus. Vielleicht seid ihr schon längst am Reifen? Dann lasst mir doch gerne einen Kommentar da, was euch besonders gut am Hula-Hoop nach der Geburt oder allgemein gefällt. Habt ihr noch ein paar Tricks auf Lager, von denen ich lernen kann?
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Artikelbild: Pexels / Los Muertos Crew
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2 Antworten
gute tipps. probiere ich mal aus. hoffe es ist nicht so anstrengend wie es aussieht 😉
Kann ich so ähnlich bestätigen. Ich habe zwar noch keine Kinder aber auch bei mir hat Hullern gegen Periodenschmerz sehr geholfen. Es muss wirklich an der stärkeren Durchblutung liegen.