In der schnelllebigen und technologiegetriebenen Welt von heute stellt sich für Eltern die Frage, wie sie ihren Kindern die bestmögliche Erziehung bieten können. In Bezug auf neue Technologie möchten viele die Vorteile davon nutzen, aber dadurch nicht komplett auf die traditionelle Erziehung aufgeben. Wie kann man als Eltern und Erziehungsberechtigte eine Balance zwischen Technologie und Tradition finden?
Technologie kann für die Erziehung und Bildung vielfältige Vorteile mit sich bringen. Über das Internet haben wir Zugang zu zahlreichen Informationen und Ressourcen, die Groß und Klein unterstützen können. Beispielsweise ermöglichen Online-Lernplattformen Kindern ab einem gewissen Alter den Zugang zu hilfreichem Unterrichtsmaterial, das auf individuelle Lernstile zugeschnitten ist. Für Grundschüler:innen bietet sich zum Beispiel die Lern-App Anton an.
Soziale Medien und Kommunikationstechnologien können Kindern und Jugendlichen dabei helfen, ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern und sich mit Gleichaltrigen auf der ganzen Welt auszutauschen. Gleichzeitig lauern hier unterschiedliche Gefahren, wenn Eltern ihre Kinder bei der Mediennutzung nicht begleiten können oder möchten. Die neuen KI-Chatbots sind ebenfalls Fluch und Segen zugleich – sie können beim Lernen helfen, aber gleichzeitig die Lernbereitschaft einschränken und Schummeln fördern.
Traditionelle Werte und moderne Technologie in der Erziehung
Trotz der vielen Vorteile, die moderne Technologie fraglos bietet, sollten bewährte Lerntraditionen und Werte nicht über Bord geworfen werden. Beim Lernen sind das etwa Fleiß, Verantwortung und Respekt vor den eigenen und den Leistungen anderer. Diese Werte können nicht durch technischen Kompetenzen oder Tools ersetzt werden. Sie beruhen nach wie vor auf alltäglichen, analogen Aktivitäten. Der Austausch mit den Mitmenschen und Vorbilder wie die eigenen Eltern oder Lehrer:innen spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Eine massive Herausforderung für Eltern im digitalen Zeitalter liegt darin, die Balance zwischen der Offline-Welt mitsamt zwischenmenschlichen Werten und der digitalen Gegenwart zu bewahren. Die beiden Sphären sollten dabei nicht als Gegensatz betrachtet werden, sondern miteinander in Harmonie gesetzt werden. Im Alltag bieten sich hierfür einfache Regeln und Gewohnheiten an.
Klare Regeln und Betonung der Vorteile neuer Technik
Es empfiehlt sich zum Beispiel, Zeiten für die Benutzung von Smartphone, Tablet und Co. festzulegen. Zwischendurch sollten gerade Heranwachsende noch Aktivitäten nachgehen, die nicht vor einem kleinen oder großen Bildschirm stattfinden. In der Familie ist es ebenfalls notwendig, Zeitfenster abzusprechen, in denen alle zusammen sind, ohne dass sie von einem Endgerät abgelenkt werden.
Es macht keinen Sinn, Technik zu verteufeln oder zu verstecken. Für Kinder wird sie dadurch häufig noch interessanter. Stattdessen sollten klare Regeln formuliert und darauf geachtet werden, dass die positiven der Aspekte der Digitalisierung hervorgehoben werden. Es hilft, Kinder regelmäßig zu ermutigen, Apps und Tools auf kreative und sinnvolle Weise zu nutzen.
Beispiele von kreativen Projekten für Kinder
Konkret können Eltern zusammen mit ihren Kindern kreativ werden, wofür keine spezifischen Technikkenntnisse notwendig sein müssen. Schon das gemeinsame Gestalten der Smart- bzw. iPhone-Hintergrundbilder kann dabei helfen, Neugier zu fördern und grundlegende Fähigkeiten zu schulen.
Eltern, die schon etwas fitter in der Bildbearbeitung sind, können mit ihren Kindern Online-Tools wie Photoshop nutzen und Bilder erstellen oder bearbeiten. Das macht Spaß und fördert gleichzeitig die Kreativität und digitale Kompetenzen der Kids. Ein schönes Ergebnis, das vielleicht ausgedruckt oder aufgehängt wird, macht stolz und Lust auf mehr kreatives Arbeiten.
Ja, es lässt sich nicht bezweifeln, dass Technologie in manchen Fällen abstumpfen und faul machen kann. Sie kann aber genauso ein Instrument sein, gemeinsam kreativ zu werden und digitaler Bildung dienen, statt nur passive Unterhaltung darzustellen.
Wichtige Rolle der Eltern oder Erziehungsberechtigten
Wir Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für unsere Kinder. Wir leben jeden Tag vor, wie man mit Technik – gut oder schlecht – umgehen kann. Hören wir nie zu, weil wir ständig auf das Smartphone starren? Dann machen das die Kids oder Teenager nach. Gehen wir mit gutem Vorbild voran? Dann ist es auch wahrscheinlicher, dass unsere Kinder diesem Weg folgen.
Kinder müssen lernen, wann es sinnvoll ist, Technologie zu nutzen, und wann wir die Endgeräte besser zur Seite legen sollten. Erziehungsberechtigte sollten den Kleineren beibringen, wie man Online-Zeit planen und einteilen kann und warum Regeln und Grenzen so wichtig sind.
Dabei ist es auch bedeutsam, Kinder und Jugendliche über die Risiken und Konsequenzen einer übermäßigen Technologie- und Mediennutzung aufzuklären. Zweifellos können soziale Medien und Apps auch die physische Gesundheit beeinträchtigen und digitale Gefahren sollten nie unterschätzt werden.
Erziehung im digitalen Zeitalter – Fazit
Wir Großen wissen selbst sehr gut, dass die Grenzen zwischen gesunder und übertriebener Technik- und Mediennutzung nicht immer leicht zu erkennen sind. Für Kinder ist es noch schwieriger, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Umso wichtiger ist es, dass wir Erwachsenen selbstkritisch bleiben und mit gutem Vorbild vorangehen.
Die Balance zwischen Technologie und Tradition in der Erziehung ist keine leichte Aufgabe. Es lohnt sich aber, Gedanken und Zeit in diesen Bereich zu investieren. Heutzutage ist es wichtig, dass wir den neuen Generationen dabei helfen, technisch versiert zu sein und nicht den (digitalen) Anschluss zu verlieren.
Zugleich sollten wir nie vergessen, einen verantwortungsbewussten Umgang mit Technologie und Medien vorzuleben und zu vermitteln. Auf diese Weise erhöhen sich die Chancen, dass die Kleinen später vor allem die Vorteile der Technik nutzen und gleichzeitig reflektiert damit umgehen.
Idealerweise helfen wir unseren und anderen Kindern dabei, kritische Denker:innen, kreative Entdecker:innen und verantwortungsbewusste digitale Bürger:innen zu werden. Übrigens hilft uns das später auch direkt: Denn eines Tages werden unsere Kinder uns als Senior:innen die neusten Tech-Trends erklären müssen.
Artikelbild: Unsplash / John Schnobrich
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