Schon früher wurden die Familienangelegenheiten bekannter Persönlichkeiten in Zeitungen und Magazinen thematisiert. Jetzt verlagern sich diese Diskussionen immer stärker in die sozialen Medien. Klatschmagazine waren seit jeher gut darin, reißerische Schlagzeilen zu liefern. Heutzutage scheinen die Social-Media-Algorithmen diese Aufgabe zu übernehmen. Besonders heftig wird zurzeit ein besonderer Fall von möglicher häuslicher Gewalt kommentiert. Eskalierter Familienstreit von Mois und Anis – so diskutiert die TikTok-Community.
Auf YouTube, TikTok und Co. sorgt derzeit ein heftiger Streit für großes Aufsehen und heftige Diskussionen. Es geht um die Trennung des Creators und Influencers Mois (Zelemkhan „Alim“ Arsanov), und seiner Ex-Frau Anis hat sich zu einem öffentlichen Schlagabtausch entwickelt.
Dieser Konflikt geht inzwischen weit über die Grenzen einer privaten Beziehungskrise hinaus. Der Fall wirft nicht nur ein Schlaglicht auf die Schattenseiten des Influencer-Daseins, sondern scheint auch eine breitere gesellschaftliche Diskussion zu entfachen.
Familienstreit von Mois und Anis – zum Hintergrund
Mois und Anis waren etwa sieben Jahre lang verheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder. Was einst als Liebesgeschichte begann, endete in schweren gegenseitigen Vorwürfen. Anis hat Mois der körperlichen und psychischen Gewalt während der Ehe beschuldigt.
Sie berichtete in den sozialen Medien von mehreren gravierenden Vorfällen. Dazu zählte das Verbot, während der Schwangerschaft zum Arzt zu gehen, eine verweigerte Zahlung einer Krankenhausrechnung und die Abwesenheit bei der Geburt des zweiten Kindes.
Besonders schwerwiegend ist der Vorwurf, Mois habe sie vor Nachbarn an den Haaren ins Haus geschleift und anschließend angegriffen. Hier geht es also eindeutig um einen möglichen Fall von häuslicher Gewalt zwischen Mann und Frau.
Berichte über eine äußerst toxische Beziehung
Trotz mehrerer Fluchtversuche kehrte Anis laut einigen Aussagen aus Schuldgefühlen immer wieder zu Mois zurück – bis sie sich schließlich endgültig mit den Kindern von ihm trennte. Nach der Trennung eskalierte der Konflikt weiter in der Öffentlichkeit.
Mois beschuldigte Anis der Untreue mit dem Rapper Sun Diego (Dmitrij Aleksandrovic Chpakov), was sie jedoch bestritt. In einem TikTok-Kommentar gab Mois zu, Anis „körperlich angegangen“ zu sein, nachdem er Chats zwischen ihr und Sun Diego entdeckt hatte.
Die Situation spitzte sich weiter zu, als Anis ein Foto von sich mit einem blauen Auge veröffentlichte und behauptete, dass Mois dafür verantwortlich gewesen. Mois’ öffentliche Drohung, Anis und ihre Familie aufzusuchen, führte dazu, dass mehrere besorgte Personen die Polizei kontaktierten.
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Eskalierter Familienstreit von Mois und Anis – Debatte auf TikTok
Die Auseinandersetzung zwischen Mois und Anis hat in den sozialen Medien und insbesondere auf TikTok zu hitzigen Diskussionen geführt. Die Kommentare spiegeln ein breites Spektrum an Meinungen wider. Sie können teilweise auch als Beleg für toxische Männlichkeit gelesen werden, die im Netz sehr verbreitet ist.
Glaubt man Anis, hat Mois sie geschlagen – Mois selbst scheint das in seiner letzten Veröffentlichung zuzugeben. Er erklärte, dass seine Ex-Frau froh sein könne, dass er sie nicht getötet habe. Er pocht darauf, Beweise für das Fremdgehen und weitere Vergehen seiner (Ex-)Frau zu haben.
Fragwürdige Unterstützung für Mois
Obwohl es offenbar zu körperlichen Angriffen gekommen sein solle, die weder moralisch noch rechtlich durch irgendetwas gerechtfertigt werden können, gibt es nach wie vor nicht wenige Mois-Unterstützer auf TikTok.
Viele, offenbar vor allem männliche Nutzer stellen sich hinter Mois und glauben seinen Aussagen, dass er das Opfer von Betrug und weiteren Intrigen geworden sei. Ein Kommentator schrieb: „Ich glaube ihm. Wer sich auskennt, spürt, dass er die Wahrheit sagt!“ Ein anderer meinte: „Mois bleibt ein Teil unserer Jugend und jetzt braucht er unsere Unterstützung, dass wir ihm zuhören.“
Klare Kritik an Mois’ Verhalten
Andere verurteilen Mois’ Verhalten scharf, was angesichts der Vermutung, der habe seine hilflose Frau verprügelt, nachvollziehbarer erscheint.
„Alle, die nach dem Video noch zu Mois halten, gehören genauso eingesperrt“, lautete ein Kommentar. Ein weitere Person äußerte sich wie folgt: „Jeder, der Mois noch unterstützt und ihm zustimmt, gehört genauso in Behandlung.“
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Seltsames Lob für vermeintliche Kontrolle
Ganz offensichtlich hat Mois sich nicht kontrollieren können, als er seine Frau schlug. Trotzdem loben einige User die vermeintliche Selbstkontrolle des Influencers, durch die es nicht noch zu schlimmeren Vergehen gekommen sei:
„Er hat sich zusammen gerissen, versteht ihr nicht?“, fragte ein Nutzer, während ein anderer betont: „Er hat sich kontrolliert oder so.“
Verständnis für das einstige Idol?
Einige Nutzer zeigen Verständnis für Mois’ emotionale Lage. „Niemand weiß die Wahrheit, aber wenn ein Mensch solche Gefühle zeigt, dann hat ihn irgendetwas sehr stark verletzt“, schreibt ein Kommentator. Ein anderer meint: „Jeder, der sagt Mois ist krank etc., hat das noch nie erlebt… Ich wünsch es auch niemanden.“
Hier scheinen sich einige (männliche) Nutzer nicht von ihrem einstigen Idol loslösen zu können. Auch wirkt es so, als wäre dort die Haltung, dass man im Falle von Betrug handgreiflich werden dürfe, doch weiter verbreitet zu sein.
Traurige Realität von häuslicher Gewalt in Deutschland
Laut Regierung wurden im Jahr 2023 in Deutschland 256.276 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, davon waren 70 Prozent weiblich. Auch handelte es sich um einen Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte hier noch deutlich höher liegen.
Ob die sozialen Medien zu mehr häuslicher Gewalt führen, müssen Studien herausfinden. TikTok und Co. scheinen aber Plattformen zu sein, auf denen sich vor allem Männer ohne großen Widerstand (oder Sperren) auf die Seite von potenziellen Gewalttätern stellen können.
Natürlich gilt grundsätzlich die Unschuldsvermutung. Da Mois aber selbst bestätigt hat, dass er gewalttätig geworden sei, wirkt es doch schockierend, wie viele ihn dennoch verteidigen möchten.
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Eskalierter Familienstreit von Mois und Anis im Fazit
Der Fall Mois und Anis zeigt exemplarisch, wie private Konflikte in der Welt der Influencer zu öffentlichen Debatten werden. Es ist nicht der erste Fall dieser Art, aber selten hat ein Mann so eindeutig häusliche Gewalt vor der Kamera zugegeben.
Künftig werden wohl noch häufiger Beziehungskonflikte in der Social-Media-Öffentlichkeit ausgetragen. Dass hier gerade unzählige junge Menschen mit moralisch und rechtlich sehr fragwürdigem Verhalten konfrontiert werden, muss Grund zur Sorge sein.
Verharmlosung oder sogar Verherrlichung von Gewalttaten?
Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass familiäre Gewalt nicht kritischer gesehen wird und auch die Plattformen nicht in der Lage zu sein scheinen, die Verharmlosung oder sogar Verherrlichung von Gewalttaten stärker zu beschränken oder zu filtern.
Einmal mehr wirft der eskalierte Familienstreit von Mois und Anis auch die Frage auf, welche Verantwortung Influencer als öffentliche Personen in den sozialen Medien tragen. Vorbilder für liebevolle und gleichberechtigte Beziehungen sind dort scheinbar eher Mangelware.
Wie seht ihr den Fall und die Debatte? Was sagt das über unsere Gesellschaft und die sozialen Medien aus?
Artikelbild: TikTok-Screenshot, 11.07.2024; Keywords: Familienstreit von Mois und Anis
