Hula-Hoop nach Geburt - fünf Fehler, die sich vermeiden lassen

Hula-Hoop nach Geburt – fünf Fehler, die sich vermeiden lassen

Man kommt einfach nicht daran wobei, überall wird gehullert, was das Zeug hält. Im Stehen, beim Tanzen, auf einem Bein, mit mehreren Reifen gleichzeitig – die sozialen Netzwerke sind voll von faszinierenden Videos des beliebten 1950er-Jahre-Geräts. Wie sieht es mit Hula-Hoop nach Geburt aus? Ich habe es probiert und teile gerne meine Erfahrungen. Hula-Hoop nach Geburt – fünf Fehler, die sich vermeiden lassen.

Alle reden über Hula-Hoop, ich wollte nach der Geburt unserer dritten Tochter wieder fit werden. Also versuchte auch ich mein Glück mit dem Reifen. Das bot sich sowieso an, da Fitnessstudios noch geschlossen waren und die Bilder neben viel Spaß auch sichtbare Erfolge versprachen. Und wie lief es? Ehrlich gesagt – so lala.

Hula-Hoop nach Geburt – doch nicht so leicht?

Bestellt, zusammengebaut, ausprobiert und… hinuntergefallen. Immer und immer wieder. Mir wurde klar, dass es nicht so einfach werden würde. Zum einen bemerkte ich, dass sehr viel mehr Platz durch den großen Reifen in Anspruch genommen wurde als zuvor versprochen bzw. gedacht.

Denn der Durchmesser liegt ja bereits bei 90 cm. Und diese 90 cm in unkontrollierter Bewegung sollten nicht in einem kleinen Raum ausgeführt werden, schon gar nicht mit Schränken oder Glas in der Nähe. Gott sei Dank, ist bei uns nichts kaputtgegangen. Zumindest keine Gegenstände…

Auch der vielerorts garantierte Spaß blieb mir anfangs eher aus, weil der Reifen immer und immer wieder runterfiel. Also versuche ich verschiedene Beinstellungen, spannte den Bauch an. Nach einigen Minuten gelangen mir immerhin ein paar erfolgreiche Umdrehungen.

Hula-Hoop für Anfänger – es braucht Zeit…

Nach zwanzig Minuten war ich etwas entmutigt vom vielen Bücken, meine Haut in der Taille war knallrot und ich hatte nach kurzer Zeit zwei dicke blaue Flecken auf der Hüfte, obwohl der Reifen gepolstert war. Aber was soll es, dachte ich mir, du willst ja wieder fit werden, andere schaffen das doch auch.

Am nächsten Abend startete ich erneut, der Reifen blieb erstaunlicherweise länger oben, aber es schmerze an den blauen Flecken. Meine Kinder schauen mich erstaunt an, was ich denn da im Wohnzimmer mit diesem Reifen so unbeholfen trieb. Aber ich muss sagen, Schweiß treibend war es schon.

„Ist das nicht Muskelkater!?“ 

Am nächsten Morgen schmerzte allerdings mein unterer Rücken. Aha, dachte ich triumphierend, Muskelaufbau startet, das ist ein Muskelkater. War es aber leider nicht. Mein Rücken war verknackst. Ich legte mich mit Wärmekissen ins Bett und rief meine Osteopathin an.

Nach zwei Wochen Hula-Hoop-Pause und zwei erfolgreichen Behandlungen bei der Osteopathin (die nicht nur durch das Reifendrehen nötig waren) weiß ich nun eines ganz sicher. Hula-Hoop nach der Geburt bzw. der Entbindung ist mit Vorsicht zu genießen ist.

Hula-Hoop nach Geburt – fünf Fehler, die sich vermeiden lassen

Was ich mir merken werde, habe ich in den folgenden fünf Punkten zusammengefasst. Das ist für mich bei Hula-Hoop nach Geburt zu beachten.

Richtigen Zeitpunkt abwarten

Ich hätte mit dem Training erst nach abgeschlossener Rückbildung starten sollen! Außerdem wäre eine kurze Rücksprache mit meiner Hebamme oder Frauenärztin bezüglich meiner Diastase (d.h. Spalt zwischen den geraden Bauchmuskeln) und meines Beckenbodens sinnvoll gewesen.

Anleitung per Video oder Kurs

Achtung Rücken! Statt auf die verlockende Taille zu achten, hätte ich lieber auf meinen Rücken achten sollen.  Mit einer professionellen Anleitung zum Beispiel auf YouTube oder – noch besser – in einem Kurs hätte ich mir so einige Fehler in den Bewegungen erspart.

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Genug Platz einplanen

Der Reifen an sich nimmt zwar nicht viel Platz in Anspruch, aber für die Bewegungen braucht man schon ein sehr geräumiges Zimmer oder ein Plätzchen draußen. Daher ist es wichtig, sich genug Platz zu schaffen. Das war mir anfangs nicht klar.

Auf den Körper hören

Ich werde nicht mehr den Fehler machen, aus lauter Motivation heraus, dass der Reifen endlich oben bleibt, viel zu lange zu trainieren. 10 oder 15 Minuten können am Anfang schon genug sein. Ich hätte besser schauen sollen, wie viel Zeit mein Körper gut verträgt. Die Bewegungen sind neu und meist ungewohnt. Mir hat es geholfen, mich erst etwas warmzumachen, in beide Richtungen zu trainieren und mich danach ausgiebig zu dehnen.

Klares Ziel formulieren

Auch wenn ich mich zu Beginn von den beeindruckenden Taillen habe verführen lassen, muss ich doch ehrlich sagen, dass der Körper nach der Schwangerschaft noch sehr belastet ist. Besonders die Bänder sind vom Stillen und der Entbindung noch weich. Ein zu früher Start ist ein Problem!

Fazit: Hula-Hoop nach Geburt – nicht zu früh und nicht ohne Anleitung

Deswegen habe ich mir meinen Rücken schneller als gewöhnlich verknackst. Danach war mein Ziel nicht mehr eine Wespentaille, sondern aktives und gut angeleitetes Rückentraining, wozu Hula-Hoop nun definitiv gehört.

Bitte holt euch fachkundige Unterstützung, wenn ihr euch unsicher seid, wann und wie ihr mit Hula-Hoop nach Geburt starten sollt. Hula-Hoop hullern kann toll sein, wenn es richtig gelernt und ausgeführt wird.

Was waren eure Erfahrungen? Lief es bei euch direkt rund oder hattet Ihr auch Schwierigkeiten? Macht ihr Hula-Hoop zuhause oder im Kurs? Welche Tipps habt ihr für uns?

Hier geht es zum zweiten Artikel in dieser Reihe – Hula-Hoop nach der Geburt – langfristige Erfolge für Beckenboden und Co.

Artikelbild: Unsplash / Joel Muniz

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Die Autoren

Imke

Imke ist Mutter von drei Mädchen im Alter zwischen zwei und acht Jahren. Auf moderne-familie.de schreibt sie gerne über das Muttersein, Konzepte von moderner Familie, Familienreisen und die heutige Rolle der Frau und Mama.

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