Fremdsprachen-Lernen für Kinder – so können Eltern helfen
Wisst ihr noch, wie ihr selbst Englisch oder Französisch in der Schule gelernt habt? Vokabeln pauken, Grammatikregeln auswendig lernen und dann doch ins Stocken geraten, wenn es ans Sprechen ging? Heute möchten wir euch zeigen, wie ihr eure Kinder beim Fremdsprachenlernen unterstützen könnt – und zwar so, dass es Spaß macht und nachhaltig wirkt. Fremdsprachen-Lernen für Kinder – so können Eltern helfen.
Kinder haben einen natürlichen Vorteil beim Sprachenlernen. Ihr Gehirn ist noch formbar und nimmt neue Sprachstrukturen wie ein Schwamm auf, moderne Medien können dabei helfen. Was wir Erwachsene mühsam lernen müssen, erfassen Kinder oft spielerisch.
Inhaltsverzeichnis
Warum früher Spracherwerb so wertvoll ist
Studien zeigen, dass Kinder, die früh mit Fremdsprachen in Berührung kommen, nicht nur die Aussprache besser meistern, sondern auch ein tieferes Verständnis für Sprachen im Allgemeinen entwickeln.
Aber keine Sorge: Es ist nie zu spät für den Einstieg! Auch wenn eure Kinder schon im Grundschulalter oder älter sind, könnt ihr sie wunderbar beim Sprachenlernen unterstützen. Entscheidend ist nicht das Wann, sondern das Wie.
Hörspiele für die Kleinen oder ein Schüleraustausch ins Ausland für ältere Kids – es gibt viele Möglichkeiten, um Kindern und Teenagern beim Erlernen einer Fremdsprache zu helfen. Die schauen wir uns jetzt genauer an.
Fremdsprachen-Lernen für Kinder – hilfreiche Alltagstipps
Fremdsprachen lernen muss nicht bedeuten, stundenlang über Büchern zu sitzen. Wir haben einige praktische Ideen für euch gesammelt, wie ihr Sprachen ganz nebenbei in euren Familienalltag integrieren könnt:
Die Welt der Medien nutzen
Unser digitales Zeitalter bietet unzählige Möglichkeiten, mit Fremdsprachen in Kontakt zu kommen. Lasst eure Kinder altersgerechte Serien oder Filme in der Zielsprache schauen – anfangs mit Untertiteln, später ohne. Streaming-Dienste bieten oft die Option, zwischen verschiedenen Sprachen zu wechseln.
Auch Musik ist ein wunderbarer Sprachvermittler. Hört gemeinsam fremdsprachige Kinderlieder oder aktuelle Hits und sprecht über die Texte. Beim Mitsingen prägt sich die Aussprache fast von selbst ein. Für Grundschulkinder gibt es zudem tolle Lern-Apps, die spielerisch Vokabeln und einfache Sätze vermitteln.
Sprache in den Alltag integrieren
Ihr müsst keine Fremdsprachenexperten sein, um eure Kinder zu unterstützen. Führt doch einfach kleine Rituale ein: Begrüßt euch morgens auf Englisch, Französisch oder in der Sprache eurer Wahl. Benennt beim Einkaufen die Lebensmittel in der Fremdsprache oder zählt die Treppenstufen beim Hochgehen.
Eine schöne Idee ist auch der „Sprachtag“: Bestimmt einen Tag in der Woche, an dem ihr versucht, so viel wie möglich in der Fremdsprache zu kommunizieren. Natürlich dürft ihr dabei auch mal ins Deutsche wechseln – es soll ja Spaß machen und nicht frustrieren!
Nichts motiviert mehr zum Sprachenlernen als echte Kommunikationssituationen. Vielleicht habt ihr Freunde oder Bekannte, die die Zielsprache sprechen? Ladet sie zum Essen ein und ermutigt eure Kinder, ein paar Sätze in der Fremdsprache zu wechseln.
Auch Urlaubsreisen sind wunderbare Sprachlerngelegenheiten. Lasst eure Kinder im Restaurant bestellen oder nach dem Weg fragen. Selbst wenn es nur ein „Thank you“ oder „Merci“ ist – jede erfolgreiche Kommunikation stärkt das Selbstvertrauen und die Motivation. Ein Schüleraustausch oder eine Sprachreise sind ebenfalls empfehlenswert.
Motivation ist der Schlüssel
Das Wichtigste beim Sprachenlernen ist und bleibt die Motivation. Zeigt euren Kindern, wozu man Fremdsprachen im echten Leben braucht und welche Türen sie öffnen können. Erzählt von euren eigenen Erfahrungen mit Fremdsprachen – von lustigen Missverständnissen bis hin zu besonderen Begegnungen.
Lobt eure Kinder für ihre Fortschritte, egal wie klein diese sein mögen. Und denkt daran: Fehler sind erlaubt und wichtig für den Lernprozess! Korrigiert behutsam und nur dann, wenn es dem Verständnis dient. Zu viel Korrektur kann die Sprechfreude hemmen.
Fremdsprachen-Lernen für Kinder – Tipps für Bücher und Hörspiele
Wählt einfache Bilderbücher oder Kinderbücher in der Zielsprache, die dem Alter und Sprachniveau des Kindes entsprechen.
Nutzt bekannte Geschichten oder Serien, die es auch in der Fremdsprache gibt (z.B. „Peppa Pig“, „Conni“, „Benjamin Blümchen“ auf Englisch).
Hört regelmäßig Hörspiele oder Hörbücher in der Fremdsprache, etwa von Plattformen wie EUROPA („The Three ???“, „TKKG Junior Investigators“).
Sucht nach Hörbüchern mit bekannten Figuren, die gelegentlich zwischen Deutsch und der Fremdsprache wechseln (z.B. „Der kleine Drache Kokosnuss“ auf Englisch).
Nutzt Playlists oder Podcasts speziell für Kinder zum Sprachenlernen (z.B. „Englisch lernen mit Hörspielen für Kinder“ auf Spotify).
Kombiniert Bücher mit Hörversionen, damit Kinder gleichzeitig lesen und hören können.
Schaut euch kurze Videos oder animierte Serien in der Zielsprache an, die für Kinder gemacht sind (z.B. „British Council: LearnEnglish Kids“, „National Geographic Kids“).
Als Eltern können wir unseren Kindern den Weg zum Fremdsprachenerwerb ebnen, indem wir eine positive Einstellung vermitteln und Sprachen als etwas Lebendiges, Alltägliches präsentieren. Es geht nicht darum, perfekte Grammatik zu beherrschen, sondern um die Freude an der Kommunikation.
Auch wenn ihr selbst keine Fremdsprachenexperten seid, könnt ihr eure Kinder wunderbar unterstützen. Lernt gemeinsam, macht Fehler und lacht darüber. So schafft ihr nicht nur eine solide Sprachbasis, sondern auch wertvolle gemeinsame Erlebnisse.
Habt ihr besondere Erfahrungen mit Fremdsprachen in eurer Familie gemacht? Oder eigene Tipps, die ihr mit anderen Eltern teilen möchtet? Wir freuen uns auf eure Kommentare und Anregungen!