Gummibärchen ohne Zucker - Gesunde Fruchtgummi-Alternativen für Kinder

Gummibärchen ohne Zucker? Gesunde Fruchtgummi-Alternativen für Kinder

Kinder lieben Gummibärchen. Zumindest viele Kinder. Und Erwachsene ebenso? Zumindest einige. Die meisten der handelsüblichen Fruchtgummis sind aber leider industriell gefertigte Zuckerbomben, kritisieren andere. Gibt es gute Gummibärchen ohne Zucker? Was sind gesunde Fruchtgummi-Alternativen für Kinder? Wir haben uns auf die Suche gemacht. Das Ergebnis ist fast erschreckend eindeutig.

Gummibärchen sehen süß aus – und sind es auch. Die Zutatenliste finden kritische Esser:innen und Ernährer:innen aber nicht mehr ganz so niedlich. Fruchtgummis, mit denen die heutigen Eltern aufgewachsen sind, stecken nicht nur voller Zucker. Darüber hinaus enthalten einige Sorten auch Gelatine, damit sie ihre gummihafte Konsistenz erhalten. Gelatine wird vor allem aus Schweineknochen und -häuten hergestellt, ist also mindestens für Vegetarier nicht geeignet.

Zuckertarnung in der Lebensmittelindustrie

Neben stark bearbeitetem Industriezucker enthalten viele Gummibärchen auch Glukosesirup. Glukose-Fruktose-Sirup und Glukosesirup werden von der Lebensmittelindustrie laut Kritikern als getarnter Zucker verwendet. Durch sie taucht der Begriff Zucker oft erst weiter hinten in der Zutatenliste auf und der wortwörtliche Zuckeranteil wird als verhältnismäßig gering angegeben.

Das liegt aber nur daran, dass nicht jede Zuckerart – es gibt Einfach- bis Vierfachzucker – auch als Zuckerangabe angeführt werden muss. Wissenschaftler diskutieren, wie ungesund Glukosesirup und Co. wirklich sind. Auf jeden Fall sind sie nicht gesünder oder natürlicher als andere Zuckerarten. Einige halten sie sogar für schädlicher. Was ist nun mit den Gummibärchen ohne Zucker?

Probleme zuckerfreier und Bio-Gummibärchen

Das ist auch das einfache Geheimnis vieler Sorten Gummibärchen, die mit dem Zusatz „ohne Zucker“ verkauft werden. Sie enthalten großen Mengen Süßungsmittel, die den Körper ebenso belasten. Die künstlich hergestellten Industrieprodukte sind deshalb nicht gesünder, sondern wirken anders.

Auch Bio-Fruchtgummis sind nicht unbedingt viel besser. In der Regel enthalten sie ebenfalls sehr viel Zucker, der mit der Bezeichnung Vollrohrzucker vielleicht etwas natürlich klingt. Er bietet aber keinen nennenswerten gesundheitlichen Vorteil gegenüber dem üblichen Industriezucker. Zudem verstecken Biohersteller gerne den Zuckeranteil mit Begriffen wie Apfeldicksaft oder Honig.

Dabei verändert sich der mengenmäßige Zuckeranteil in den Süßigkeiten aber genauso wenig wie die möglichen negativen Auswirkungen durch zu viele Zuckerstoffe auf die Gesundheit. Zucker bleibt Zucker bleibt Zucker. Alternativlos?

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Gesunde Alternativen zu Gummibärchen ohne Zucker?

Mittlerweile gibt es einige Arten von Gummibärchen, die zumindest weniger Zusätze enthalten als die traditionellen Produkte. Selbst einige der großen Player setzen mittlerweile auf mehr Fruchtanteil.

Fruchtgummis mit mehr Fruchtanteil

Wir möchten hier ein Produkt vorstellen, das auf viel Frucht und Biozutaten setzen. Wir werden dafür natürlich nicht bezahlt und möchten nur ein Beispiel geben, um die Details zu besprechen:

foodloose Bio-Fruchtgummi Himbeere

Diese Fruchtgummis bestehen laut Hersteller aus 98% Frucht – nämlich vor allem aus „Apfelsaft-/Apfelpüreekonzentrat und Himbeerpüree“. Sie enthalten keine Zuckerzusätze, aber von Natur aus Fruchtzucker. Darüber hinaus wird betont, dass die Fruchtgummis ohne Gelatine, Aromen und Zusatzstoffe hergestellt werden.

Das klingt alles gut? Jein. Denn auf 100 Gramm kommen hier stolze 69 Gramm Zucker. Immer sind diese Angaben ehrlicher als bei vielen großen Industriemarken, die den Zuckeranteil verstecken. Woher kommt aber dieser große Zuckeranteil selbst in sehr puren Fruchtgummis?

Konzentrierte Fruchtmasse mit viel (mehr) Zucker

Warum haben die Fruchtgummis so viel mehr Zucker als zum Beispiel ein frischer Apfel, der nur 10 Gramm Zucker auf 100 Gramm enthält? Beim Aufkochen des Obstes für die Zubereitung des Pürees o.Ä. wird der Wasseranteil stark reduziert. Es bleibt dann Fruchtzucker in konzentrierter Form übrig.

Wird die Masse auch noch hitzebehandelt, um sie zu konservieren, gehen leider Vitamine und Nährstoffe verloren. Das ist übrigens ebenso das Problem bei den meisten Quetschie-Produkten, die zurzeit so beliebt sind.

Übrigens hängt der Zuckeranteil auch mit der Fruchtsorte zusammen. Schauen wir uns noch ein Produkt an – wieder unbezahlt, wieder nur ein Beispiel:

NUR Frucht Softies verschiedene Sorten

Sieht man sich hier die verschiedenen Sorten an, fallen die unterschiedlichen Zuckeranteile ins Auge. Sie reichen von 59,3 (Banane & Birne & Apfel) bis 72,7 (Mango, Maracuja, Orange & Apfel – leider für uns auch die leckerste Sorte).

Die anderen Faktoren sind unverändert. Auch hier handelt es sich um Fruchtkonzentrat bzw. -püree mit den erwähnten Nachteilen zumindest im Vergleich mit frischem Obst. Wie kommen wir der Qualität und den Nährwerten von echten Früchten noch näher? Schauen wir uns nun Trockenobst an.

Trockenfrüchte aus reiner Frucht

Zuerst die schlechte Nachricht. Um Obst in Trockenobst zu verwandeln, muss ebenfalls Feuchtigkeit reduziert werden und der Zucker wird konzentriert. Das geschieht in der Regel durch Trocknen in heißer Luft (Dörren).

Der große Vorteil gegenüber anderen Verfahren und Produkten: Durch eine schonende Trocknung werden einige Vitamine, Mineralien wie auch sekundäre Pflanzenstoffe gerettet. Hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C gehen hingegen zum Teil verloren. Darüber hinaus haben Trockenfrüchte einen hohen Anteil an Ballaststoff, der die Verdauung anregt.

Bis zu 63 Gramm Zucker in Trockenfrüchten

Hier wird aber schnell klar, dass es wie so oft auf das richtige Maß ankommt. Trockenobst enthält wie gesagt viel Zucker. Auf 100 Gramm Trockenpflaumen kommen circa 38 Gramm Zucker, bei getrockneten Äpfeln oder Mangos sind es rund 57 Gramm. Getrocknete Datteln kommen sogar auf 63 Gramm Zucker.

Zusammengefasst sind Trockenfrüchte auf jeden Fall natürlicher, reiner und nährreicher als Fruchtgummis (mit viel Frucht) und als normale Gummibärchen (mit Zucker oder Süßstoff) sowieso. Zu viele getrocknete Früchte sind aber aufgrund des hohen Zuckergehalts und der abführenden Wirkung trotzdem nicht zu empfehlen.

Ähnliches gilt übrigens für gefriergetrocknetes Obst. Hier wird gefrorenes Obst durch Unterdruck vom Wasser befreit. Das soll besonders schonend für den Geschmack,  die Farbe und die Inhaltsstoffe sein. Der Zuckeranteil ist aber ebenfalls recht hoch – und leider auch der Preis. 100 Gramm kosten häufig um die 10 Euro. Das ist für eine durchschnittlich verdienende Familie (in größerer Menge) kaum zu stemmen.

Alternativen für zuckerhaltige und Gummibärchen ohne Zucker im Alltag

Kinder sollen noch weniger Zucker zu sich nehmen als Erwachsene – fies, denn die Kleinen sind oft empfänglicher für den süßen Genuss. Laut Experten soll ein Kind pro Tag nicht mehr als rund 25 Gramm Zucker zu sich nehmen (ca. sechs kleine Teelöffel).

Verlassen wir jetzt aber mal das Lebensmittellabor und das Zuckerwiegen, das im Alltag sehr stressig werden kann. Was dann auch nicht zu einem gesunden Ernährungs- und Lebensstil beiträgt. Wie lässt sich im echten Familienleben mit Gummibärchen und Co. umgehen?

Ein Leben ganz ohne klassische Gummibärchen?

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind klassische Fruchtgummis aufgrund des industriellen Zuckers und der häufig künstlichen, schwer verständlichen Ersatz- oder Zusatzstoffe für die alltägliche Ernährung nicht zu empfehlen. Vegetarier:innen lehnen sie außerdem wegen der Gelatine ab.

Wir als Familie kaufen im Alltag bewusst keine der sehr künstlichen Gummibärchen, sondern greifen eher zu den neuen Bio-Alternativen mit mehr Frucht oder eben zu Trockenfrüchten  wie gedörrten Apfelringen oder Mangos, die von den Kids auch super angenommen werden.

Bei besonderen Anlässen und vor allem außer Haus (Geburtstags-, Familienfeiern etc.) verbieten wir aber keine klassischen Gummitierchen. Falls dann zuhause nach etwas Süßem gefragt wird, haben wir eben die etwas gesünderen Alternativen da – was bisher wirklich gut funktioniert.

Zu erwähnen ist dabei vermutlich, dass wir als Eltern im Alltag auch eher zu getrockneter Mango oder puren Fruchtis greifen. Und noch wichtiger ist, dass es am Ende ja noch eine echte und gesunde Alternative gibt, die alle chemischen, pürierten oder getrockneten Varianten haushoch schlägt.

Gummibärchen ohne Zucker? Am Ende ist Obst doch am besten!

Obst statt Gummibärchen ohne Zucker? Ja, das klingt ist etwas langweilig, vielleicht sogar spießig. Aber frisches Obst – und Gemüse – sind und bleiben als Snack gesundheitlich unschlagbar. Natürlich auch nicht in Übermengen. Und es ist hier ebenfalls zentral, für Abwechslung zu sorgen. Aber ansonsten kann man mit einem frischen Obstsnack als Teil einer ausgewogenen Ernährung für Kinder wenig falsch machen.

Selbstverständlich lässt sich das auch gut kombinieren. Möchten die Kleinen etwas Süßes naschen? Dann bieten sich zum Beispiel ein Stück (dunkle Bio-)Schokolade und dazu ein paar frische Früchte an. Oder es gibt etwas Obst und ein paar (pure Bio-)Fruchtgummis dazu. Mit dieser Mischung sind zumindest unsere Kinder bis heute gut zufrieden.

Wie sind eure Erfahrungen? Seht ihr es eher entspannt oder hört bei euch bei Gummibärchen der Spaß auf? Welche Tipps habt ihr, um den Kleinen einen leckeren und gesunden Snack anzubieten? Wir freuen uns sehr über eure Kommentare hier oder auf Instagram!

 

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Artikelbild: Alexander Schimmeck / Unsplash

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5 Antworten

  1. Danke für diesen ehrlichen Bericht. Dieser ganze Süßstoffmüll ist eine Katastrophe. ES GIBT KEINE GESUNDEN GESÜSSTEN GUMMIBÄRCHEN. Die Fruchtpur-Sachen sind schon besser, gesund ist ansonsten nur: OBST, OBST, OBST! Lese diesen Blog jetzt häufiger. LG

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Die Autoren

Jonny

Jonny ist in einer Familie mit fünf Kindern großgeworden und heute selbst dreifacher Vater. Er bloggt auf moderne-familie.de am liebsten über das Vatersein, Familienreisen, leckeres und gesundes Essen – und über das Image von Familie in Medien und Gesellschaft.

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