Selbstwertgefühl von Kindern stärken – darum ist es so wichtig
Der Moment, wenn ein Kind zum ersten Mal alleine Fahrrad fährt? Das strahlende Lächeln, der Stolz in den Augen? Solche Augenblicke sind nicht nur schöne Erinnerungen, sondern echte Meilensteine für das Selbstwertgefühl der Kleinen. Wie wir als Eltern das Selbstwertgefühl von Kindern stärken, schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.
Kinder sollen selbstbewusst sein bzw. werden – da scheinen sich alle einig zu sein. Doch was genau verbirgt sich hinter dem oft beschworenen Selbstwertgefühl? Und warum spielt es eine so zentrale Rolle in der kindlichen Entwicklung?
Inhaltsverzeichnis
Die große Bedeutung des Selbstwerts
Das Selbstwertgefühl lässt sich als unsichtbarer Schutzschild verstehen, den Kinder mit sich tragen. Es ist die innere Stimme, die zuflüstert: „Du bist wertvoll, genau so wie du bist!“
Ein gesunder Selbstwert bedeutet, dass Kinder sich selbst mögen und an ihre Fähigkeiten glauben – unabhängig davon, ob sie gerade eine Eins in Mathe geschrieben oder beim Fußballspiel kein Tor geschossen haben.
Ein gesundes Selbstwertgefühl ist eine Art Treibstoff, der Kinder durch die Herausforderungen des Lebens trägt. Es unterstützt sie dabei:
Neues auszuprobieren: Kinder mit einem starken Selbstwert trauen sich eher, die Hand zu heben oder eine neue Sportart auszuprobieren.
Resilienz zu entwickeln: Bei Rückschlägen stehen sie wieder auf und versuchen es erneut. Fehler werden als Lernchancen gesehen, nicht als persönliches Versagen.
Freundschaften zu knüpfen: Mit einem gesunden Selbstwert fällt es leichter, auf andere zuzugehen und echte Beziehungen aufzubauen.
Grenzen zu setzen: Ein starkes Selbstwertgefühl gibt Kindern die Kraft, sich gegen Gruppendruck zu wehren und zu ihren eigenen Werten zu stehen.
Motiviert zu bleiben: Kinder, die an sich glauben, geben nicht so schnell auf und verfolgen ihre Ziele mit mehr Ausdauer.
Selbstwertgefühl von Kindern stärken
Eltern haben einen enormen Einfluss auf das Selbstwertgefühl ihrer Kinder. Natürlich benötigt jedes Kind eine individuelle Unterstützung. Einige praktische Ansätze zur Förderung des kindlichen Selbstwerts lassen sich aber auch ganz allgemein zusammenfassen.
Bedingungslose Liebe und Stärkenförderung
Kinder sollten spüren, dass sie geliebt werden – unabhängig von Leistungen oder Fehlern. Gleichzeitig empfiehlt es sich, die individuellen Talente des Kindes zu beobachten und unterstützen. Sei es Kreativität, Sport oder Musik: Wenn unsere Kleinen etwas gerne tun, gelingt es ihnen in der Regel auch besser.
Ermutigung und aktives Zuhören
In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, zu ermutigen und nicht zu überfordern. Es gilt, realistische Erwartungen setzen und den Einsatz zu loben, nicht nur das Ergebnis.
Dabei hilft es auch, volle Aufmerksamkeit zu schenken, wenn das Kind etwas erzählt. Wenn wir die Gefühle und Gedanken der Kids ernst nehmen, stärkt das auch nachhaltig unsere Verbindung.
Vorbildfunktion und Fehlerfreundlichkeit
Als Eltern sollten wir unsere Vorbildfunktion nie vergessen. Dabei hilft es auch, positiv über sich selbst sprechen. Kinder lernen Selbstwertschätzung auch durch die Beobachtung anderer. Und wenn mal etwas nicht klappt?
Dann können wir Fehlerfreundlichkeit vorleben! Als Eltern können und sollten wir zeigen, dass Fehler normal sind. Also z.B. auch mal von eigenen Missgeschicken und daraus gewonnenen Erkenntnissen erzählen.
Nicht zuletzt ist es bedeutsam, dass wir Verantwortung übertragen: Wir können unseren Kindern ruhig etwas zutrauen. Kleine Aufgaben im Haushalt oder die Pflege eines Haustieres stärken das Gefühl von Kompetenz.
Selbstwertgefühl von Kindern und Herausforderungen
Es gibt Phasen, in denen das Selbstwertgefühl von Kindern Dämpfer erfährt. Vielleicht werden sie in der Schule gehänselt oder haben Probleme, Anschluss zu finden. In solchen Situationen ist elterliche Unterstützung besonders wichtig:
Zuhören, ohne sofort Lösungen anzubieten.
Das Kind darin bestärken, dass es okay ist, sich manchmal nicht gut zu fühlen.
Helfen, die Situation zu reflektieren und eigene Lösungsansätze zu finden.
Bei anhaltenden Problemen professionelle Unterstützung in Betracht ziehen, etwa durch Coaching oder Beratung.
Zu Letzterem erklärt z.B. die Expertin Natalie Schmidt, die systemisches Coaching in Aachen mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendcoaching anbietet: „Im Coaching werden die individuellen Stärken und Talente des Kindes oder Jugendlichen herausgearbeitet. Dies fördert ein positives Selbstbild und hilft, das Selbstvertrauen zu stärken.“
Selbstwertgefühl als Fundament für die Zukunft
Ein gesundes Selbstwertgefühl gleicht einem stabilen Fundament für ein Haus. Es hilft Kindern, die Stürme des Lebens zu überstehen und ihre Träume zu verwirklichen. Die Bausteine sind oft ganz klein. Ermutigende Blick, liebevolle Umarmungen und jedes aufmerksame Zuhören stärken das Fundament.
Die Aufgabe von Eltern besteht nicht darin, perfekt zu sein, sondern authentisch und liebevoll. Indem sie ihren Kindern vermitteln, dass sie wertvoll sind, geben sie ihnen das kostbarste Geschenk mit auf den Weg: den Glauben an sich selbst.
Selbstwertgefühl von Kindern im Fazit
Die Förderung eines gesunden Selbstwertgefühls ist eine fortlaufende Reise. Es erfordert Geduld, Konsistenz und viel Liebe. Doch die Früchte dieser Bemühungen – selbstbewusste, resiliente und glückliche Kinder – sind jeden Einsatz wert.
Dieser Blogbeitrag wurde von einer engagierten Mutter und zertifizierten systemischen Coach verfasst. Für weitere Unterstützung beim Stärken des Selbstwerts von Kindern steht die Autorin für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Artikelbild: Unplash / Erik Dungan; Keywords: Selbstwertgefühl von Kindern
Imke ist Mutter von drei Mädchen im Alter zwischen zwei und acht Jahren. Auf moderne-familie.de schreibt sie gerne über das Muttersein, Konzepte von moderner Familie, Familienreisen und die heutige Rolle der Frau und Mama.
