Was kostet eine Scheidung in 2025

Was kostet eine Scheidung in 2025 (wenn man sich einig ist)?

Wenn eine Ehe zu Ende geht, ist das emotional schon schwer genug – da möchte man wenigstens wissen, was finanziell auf einen zukommt. Die gute Nachricht: Sind sich beide Partner:innen einig, wird eine Scheidung deutlich günstiger als bei einem langwierigen Streit vor Gericht. Trotzdem stellt sich die Frage: Was kostet eine Scheidung in 2025 (wenn man sich einig ist)?

Bei einer Scheidung fallen in jedem Fall verschiedene Kosten an, die man vorab kalkulieren sollte. Bei einer einvernehmlichen Scheidung könnt ihr mit Gesamtkosten zwischen ca. 1.000 und 3.000 Euro rechnen – je nach Einkommen und Vermögen. Im Folgenden schauen wir uns die Details etwas genauer an.

Warum Einvernehmlichkeit meist Geld spart

Eine einvernehmliche Scheidung spart nicht nur Nerven, sondern auch richtig Geld. Wenn ihr euch über Unterhalt, Sorgerecht und Vermögensaufteilung bereits geeinigt habt, läuft das Verfahren meist schnell und unkompliziert ab.

Ihr kennt das vielleicht aus eurem Umfeld: Während manche Paare jahrelang streiten und am Ende fünfstellige Summen zahlen, kommen andere mit deutlich weniger davon. Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung und dem Willen zur Zusammenarbeit.

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Was kostet eine Scheidung in 2025? Die Kostenpunkte

Bei einer Scheidung fallen mehrere Arten von Kosten an, die sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzen. Auch wenn man sich einig ist, kommt man um bestimmte Ausgaben nicht herum.

Gerichtskosten sind unvermeidlich

Das Familiengericht erhebt in jedem Fall Gebühren für das Scheidungsverfahren. Diese richten sich nach dem Verfahrenswert, der aus dem gemeinsamen Nettoeinkommen und Vermögen berechnet wird. Die Gerichtskosten machen meist den kleineren Teil der Gesamtkosten aus, fallen aber immer an – auch bei der harmonischsten Scheidung.

Anwaltskosten für mindestens einen Partner

Auch bei einer einvernehmlichen Scheidung muss mindestens ein:e Ehepartner:in einen Anwalt beauftragen – das schreibt das Gesetz vor. Die Anwaltsgebühren berechnen sich ebenfalls nach dem Verfahrenswert und machen meist den größten Kostenpunkt aus. Der andere Partner kann auf einen eigenen Anwalt verzichten, wenn wirklich alles geklärt ist.

Zusätzliche Kosten für Gutachten

In manchen Fällen sind Wertgutachten für Immobilien oder Unternehmen nötig. Das kommt vor, wenn größere Vermögenswerte aufgeteilt werden müssen. Ein Immobiliengutachten kann mehrere hundert bis einige tausend Euro kosten, je nach Aufwand. Bei kleineren Vermögen ist das meist nicht erforderlich.

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Was kostet eine Scheidung in 2025? Die Berechnung

Die Höhe der Scheidungskosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, die das Gericht zur Berechnung des Verfahrenswerts heranzieht.

Was kostet eine Scheidung in 2025? Gemeinsames Einkommen

Das Nettoeinkommen beider Partner:innen fließt in die Berechnung ein. Dabei wird das dreifache Monatseinkommen als Grundlage genommen. Je höher das Einkommen, desto teurer wird die Scheidung. Das System basiert auf der Überlegung, dass Menschen mit höherem Einkommen auch höhere Anwalts- und Gerichtskosten verkraften können.

Vermögen erhöht den Verfahrenswert

Gemeinsame Immobilien, Sparguthaben oder andere Wertgegenstände werden zusätzlich berücksichtigt. Dabei geht es um das Vermögen, das während der Ehe entstanden ist. Eine abbezahlte Immobilie kann den Verfahrenswert erheblich steigern und damit auch die Kosten in die Höhe treiben.

Anzahl der Streitpunkte

Müssen neben der Scheidung auch Unterhalt, Zugewinn oder Sorgerecht geregelt werden, kommen weitere Verfahrenswerte dazu. Jeder zusätzliche Punkt erhöht die Kosten. Bei einer wirklich einvernehmlichen Scheidung sind diese Punkte meist schon außergerichtlich geklärt.

Was kostet eine Scheidung in 2025? So lassen sich Kosten sparen

Mit der richtigen Vorbereitung und Strategie lassen sich die Scheidungskosten deutlich reduzieren. Dabei geht es vor allem um gute Absprachen und den Verzicht auf unnötige Streitereien.

Alles vorab klären

Je mehr ihr vor dem Gang zum Anwalt klärt, desto günstiger wird es. Macht euch Gedanken zu Unterhalt, Vermögensaufteilung und Sorgerecht. Schreibt eure Vereinbarungen auf – das spart dem Anwalt Zeit und euch Geld. Eine Beratung bei der Caritas oder einem Mediator kann dabei helfen.

Einen gemeinsamen Anwalt nutzen

Wenn ihr euch wirklich einig seid, kann ein:e Partner:in auf einen eigenen Anwalt verzichten. Der Anwalt des anderen übernimmt dann die komplette Abwicklung. Das halbiert die Anwaltskosten praktisch. Wichtig ist aber, dass keine Interessenskonflikte bestehen.

Verfahrenskostenhilfe beantragen

Bei geringem Einkommen übernimmt der Staat einen Teil der Kosten. Die Verfahrenskostenhilfe muss beim Gericht beantragt werden. Sie deckt sowohl Gerichts- als auch Anwaltskosten ab. Allerdings müssen die Kosten später in Raten zurückgezahlt werden, wenn sich die finanzielle Situation verbessert.

Was kostet eine Scheidung in 2025? Online-Scheidung

Mittlerweile bieten viele Anwälte Online-Scheidungen an. Dabei läuft die Kommunikation hauptsächlich digital ab, was Zeit und Kosten spart. Die Anwaltsgebühren sind oft niedriger, weil weniger persönliche Termine nötig sind. Gerichts- und Anwaltskosten fallen aber trotzdem in voller Höhe an.

Was kostet eine Scheidung in 2025? Unnötige Kosten sparen

Die tatsächlichen Kosten hängen stark von eurer individuellen Situation ab. Grundsätzlich gilt: Je geringer das Einkommen und Vermögen, desto niedriger fallen auch die Scheidungskosten aus.

Paare mit niedrigem bis mittlerem Einkommen

Bei bescheidenen Einkommensverhältnissen und wenig Vermögen bewegen sich die Gesamtkosten meist im unteren Bereich. Hier zahlt ihr vor allem die Mindestgebühren für Gericht und Anwalt. Oft liegt der Verfahrenswert unter 15.000 Euro, was die Kosten überschaubar hält.

Durchschnittsverdienende Familien

Gehört ihr zur Mittelschicht und habt vielleicht ein Eigenheim, steigen die Kosten entsprechend. Das gemeinsame Vermögen fließt in die Berechnung ein und erhöht den Verfahrenswert. Trotzdem bleibt eine einvernehmliche Scheidung deutlich günstiger als ein Streitverfahren.

Paare mit höherem Einkommen und Vermögen

Bei gutem Einkommen und größerem Vermögen können die Kosten entsprechend höher ausfallen. Hier lohnt es sich besonders, alle Punkte vorab zu klären und auf eine einvernehmliche Lösung zu setzen. Der Kostenunterschied zu einem Streitverfahren ist bei höheren Verfahrenswerten noch gravierender.

Wann zusätzliche Kosten entstehen

Auch bei einer grundsätzlich einvernehmlichen Scheidung können unerwartete Kosten auftreten, wenn sich doch noch Streitpunkte ergeben.

  • Nachträgliche Meinungsverschiedenheiten: Manchmal ändern sich die Umstände oder einer der Partner:innen ändert seine Meinung. Plötzlich wird doch über Unterhalt oder Sorgerecht gestritten. Dann braucht der oder die andere Partner:in auch einen Anwalt und die Kosten steigen erheblich.
  • Komplizierte Vermögensverhältnisse: Selbstständige oder Unternehmer haben oft komplexere Vermögensstrukturen. Dann sind aufwendige Berechnungen und Gutachten nötig. Die Anwälte brauchen mehr Zeit und externe Sachverständige müssen beauftragt werden.
  • Internationale Bezüge: Leben die Partner:innen in verschiedenen Ländern oder haben ausländische Vermögen, wird es kompliziert. Dann gelten andere Gesetze und zusätzliche Übersetzungen sind nötig. Das kann die Kosten schnell verdoppeln.

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Was kostet eine Scheidung in 2025? FAQ

Die wichtigsten Fragen und Antworten fassen wir hier gerne noch einmal für euch zusammen.

Was kostet eine einvernehmliche Scheidung mindestens? Mit Gesamtkosten zwischen 1.000 und 3.000 Euro müsst ihr rechnen, abhängig von eurem Einkommen und Vermögen. Die Kosten setzen sich aus Gerichts- und Anwaltsgebühren zusammen.

  1. Brauchen beide Partner einen Anwalt? Nein, bei einer einvernehmlichen Scheidung reicht ein Anwalt für beide Partner:innen. Das halbiert die Anwaltskosten praktisch, wenn wirklich keine Interessenskonflikte bestehen.
  2. Wie berechnet sich der Verfahrenswert? Der Verfahrenswert ergibt sich aus dem dreifachen gemeinsamen Nettoeinkommen plus dem während der Ehe erworbenen Vermögen. Je höher dieser Wert, desto teurer wird die Scheidung.
  3. Kann man die Kosten von der Steuer absetzen? Scheidungskosten sind grundsätzlich nicht steuerlich absetzbar. Nur in besonderen Härtefällen kann eine außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden.
  4. Was passiert bei sehr geringem Einkommen? Bei niedrigem Einkommen könnt ihr Verfahrenskostenhilfe beantragen. Der Staat übernimmt dann einen Teil der Kosten, die später in Raten zurückgezahlt werden müssen.

Fazit: Einvernehmlichkeit zahlt sich aus

Eine einvernehmliche Scheidung kostet deutlich weniger als ein jahrelanger Rechtsstreit und Verfahrenswert aller Beteiligten. Mit Kosten zwischen ca. 1.000 und 3.000 Euro müsst ihr rechnen, je nach Einkommen und Vermögen. Der Schlüssel liegt in guter Vorbereitung und ehrlicher Kommunikation.

Klärt so viel wie möglich vorab und scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – eine Mediation oder Beratung kostet deutlich weniger als ein langwieriger Gerichtsprozess. Denkt daran: Jeder Euro, den ihr in eine gütliche Einigung investiert, spart euch später ein Vielfaches an Anwalts- und Gerichtskosten.

Ohne Gewähr: Trotz sorgfältiger Recherche kann die Richtigkeit der Angaben nicht garantiert werden, informiert euch im Zweifelsfall bitte immer bei den entsprechenden Fachleuten.

Artikelbild: Unplash / Marek Studzinski; Keywords: Was kostet eine Scheidung in 2025?

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Die Autoren

Jonny

Jonny ist in einer Familie mit fünf Kindern großgeworden und heute selbst dreifacher Vater. Er bloggt auf moderne-familie.de am liebsten über das Vatersein, Familienreisen, leckeres und gesundes Essen – und über das Image von Familie in Medien und Gesellschaft.

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